Wichtige Fakten im Überblick:

• bestehende Ölheizungen mit Niedertemperatur- und Brennwerttechnik können weiter betrieben werden - auch über das Jahr 2025 hinaus
• Einbau neuer Ölheizungen: Bis Ende 2025 können alte Ölkessel ganz einfach gegen ein neues Öl-Brennwertgerät ausgetauscht werden. Eine solche Modernisierung lohnt sich weiterhin, da ein effizientes Öl-Brennwertgerät den Heizölbedarf deutlich reduzieren kann. Ab 2026 sollen Ölheizungen eingebaut werden dürfen, wenn sie erneuerbare Energien mit einbinden. Das können zum Beispiel Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen sein. Der Einbau einer Ölheizung allein soll auch erlaubt sein, wenn kein Gas- oder Fernwärmenetz vorhanden ist und keine erneuerbaren Energien anteilig eingebunden werden können.

Allerdings hat das Bundeskabinett im Rahmen des Klimaschutzprogramms auch das Gebäudeenergiegesetz mit Vorschriften für den zukünftigen Betrieb und die Modernisierung von Heizungen verabschiedet. Dieser Gesetzentwurf durchläuft derzeit das Gesetzgebungsverfahren. Hier ist die Zustimmung des Bundestags notwendig. Es ist denkbar, dass im Laufe der Gesetzgebungsverfahren noch Änderungen an einzelnen Inhalten vorgenommen werden.

Eine Ölheizung erzeugt Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung durch die Verbrennung von Heizöl - einem flüssigen Brennstoff, der in Tanklagern vor Ort gelagert wird. Wie die Gasheizung, gehört auch die Ölheizung zu den meist genutzten Heiztechnologien. So versorgen Ölheizungen heute etwas mehr als ein Viertel aller deutschen Wohngebäude mit Wärme für Heizung und Warmwasser.

Die moderne Ölheizung
Während alte Ölheizungen nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen und häufig mehr Energie verbrauchen als nötig, sorgen moderne Öl-Brennwertkessel für eine hohe Effizienz. Denn zusätzlich zur Wärme, die direkt bei der Verbrennung gewonnen wird, nutzen sie auch im Abgas vorhandene Energie, die früher ungenutzt durch den Schornstein verschwand. Dieser sogenannte Brennwerteffekt macht es möglich, bis zu 98 Prozent der im Brennstoff Öl gespeicherten Energie zu nutzen. Das reduziert den Verbrauch, senkt die Heizkosten und hilft, auch das Klima zu schützen.

Arten der Ölheizung

Die Öl-Brennwertheizung:
Der Öl-Brennwertkessel mit Warmwasserspeicher oder ohne ist heute Standard, wenn es um das Heizen mit Öl geht. Wie in den vorangegangenen Abschnitten beschrieben, arbeitet die Ölheizung auf diese Weise mit einem besonders hohen Wirkungsgrad und kann den eingesetzten Brennstoff bestmöglich ausnutzen. Vor allem, wenn Sie Ihre alte Ölheizung erneuern und auf Brennwert umsteigen, führt dies durch den geringeren Verbrauch zu sinkenden Heizkosten und einer besseren Umweltbilanz. Die Systemtechnik ist langjährig erprobt und kann daher zuverlässig in jedem Haus eingesetzt werden, in dem es ausreichend Platz für einen Heizöltank gibt. Denn je nach Energiebedarf können diese ein Volumen von 1.000 bis 3.000 Litern oder noch mehr einnehmen. Nachteilig am Heizen mit dem Brennstoff Öl ist die hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern – auch dann, wenn diese bis zu zehn Prozent aus pflanzlichen Anteilen bestehen.
Ölheizung mit Solarthermie:
Geht es darum, sowohl die Heizkosten als auch die Klimaauswirkungen einer Ölheizung zu senken, empfiehlt sich die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. Denn
diese fängt die kostenfreie Umweltenergie der Sonne auf und wandelt sie in Wärme um. Diese kann sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Das senkt den Verbrauch und schont die Ölheizung, das Portemonnaie, sowie die Umwelt. Kann die Solaranlage nicht genügend Energie in das System
einbringen, schaltet die intelligente Regelung auf das Heizen mit Öl um und stellt somit sicher, dass es im Haus zu jeder Zeit wohlig warm wird.

Brennstoffe
Ölheizungen werden mit flüssigen Brennstoffen betrieben, die meist als Jahresvorrat in Tankanlagen im eigenen Haus gelagert werden. Je nach Zusammensetzung und Qualität
des Heizöls unterscheidet man dabei heute die Sorten:
• Schwefelarmes Heizöl (EL)
• Bio-Heizöl

Schwefelarmes Heizöl EL ist heute der Standard, wenn es um das Heizen mit Öl geht. Es hat einen Marktanteil von über 99 Prozent und ist bei allen Mineralstoffhändlern in Deutschland erhältlich. Es wird aus fossilem Erdöl gewonnen, hat einen besonders niedrigen Schwefelanteil und verbrennt nahezu rückstandslos. Durch die genormten
Qualitätsanforderungen ermöglicht schwefelarmes Heizöl eine gleichbleibend hohe Energieausnutzung und sorgt außerdem für einen geringen Aufwand bei der Wartung der Ölheizung.
Unter der Bezeichnung Premium-Heizöl verkaufen einige Hersteller ein mit besonderen Additiven versetztes Heizöl. Die Zusatzstoffe sollen die Eigenschaften des Brennstoffs verbessern und so zum Beispiel für einen geringeren Verschleiß oder einen besseren Verbrauch beim Heizen mit Öl sorgen. Schwefelarmes Heizöl ist teilweise auch als klimaneutrales Heizöl erhältlich. Dabei wird ein Preisaufschlag genutzt, um Klimaschutzprojekte wie Aktionen zur Aufforstung zu finanzieren. Da Heizöl nie CO2- neutral verbrennt, besteht die Klimaneutralität jedoch nur virtuell, also auf dem Papier.
Eine ökologische Alternative zum konventionellen Brennstoff ist das Bio-Heizöl. Dabei handelt es sich um schwefelarmes Heizöl, dem ein Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen beigemischt wurde. Das verwendete Bio-Öl wird in der Regel aus Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl und Methanol hergestellt und hat insgesamt einen Anteil von drei bis etwa zehn Prozent am Heizöl. Während der alternative Brennstoff in den meisten neuen Ölheizungen ohne Weiteres eingesetzt werden kann, sind bei älteren Öl-Anlagen unter
Umständen besondere Maßnahmen erforderlich.

Die Tankanlage
Entscheiden sich Bauherren oder Hausbesitzer für das Heizen mit Öl, müssen sie auch eine Tankanlage installieren. Wie viel des flüssigen Brennstoffs dabei zu lagern ist, hängt von der energetischen Qualität des Gebäudes ab. Ist diese besonders hoch, reicht mitunter eine kleinere Tankanlage aus. Soll das Heizöl für die Ölheizung im Gebäude untergebracht werden, kommen meist BatterieAnlagen zum Einsatz. Diese bestehen aus einzelnen Kunststoff-Modulen und lassen sich auch im Altbau ohne
Weiteres installieren. Da Heizöl ein entzündbarer Brennstoff ist, ist die Lagerung im Gebäude jedoch mit besonderen Anforderungen verbunden. Die Wichtigsten haben wir hier zusammengestellt:
• Werden mehr als 5.000 Liter Heizöl gelagert, muss der Wärmeerzeuger in einem getrennten Raum untergebracht werden.
• Zwischen Tank und Wärmeerzeuger gilt ein Mindestabstand von einem Meter. Alternativ besteht die Möglichkeit, ein Blech als Strahlungsschutz einzusetzen.
• Der Lagerraum darf kein Durchgangs-, Treppen- oder Dachraum sein.
• Der Lagerraum muss mit einer selbstschließenden Tür versehen werden.
• An mindestens zwei Seiten des Tanks muss ein Freiraum von 40 Zentimetern zur nächsten Wand eingeplant werden. Bei den übrigen Seiten reicht ein Abstand von fünf Zentimetern.
• Mit Ausnahme doppelwandiger Tanks mit Leckage-Anzeige müssen die Behälter in einer wasserdichten Wanne aufgestellt werden. Diese wird in der Regel gemauert.
• Je nach Bauordnung der Länder muss der Aufstellraum selbst hohe Brandschutzanforderungen erfüllen. Wände, Decken und Türen müssen dabei feuerhemmend (F30) sein.

Generell müssen die Tankanlagen von einem Fachbetrieb eingebaut und vor Inbetriebnahme bei der Wasserbehörde angezeigt werden. Darüber hinaus ist die Abnahme durch einen Sachverständigen in den meisten Fällen Pflicht.


Kosten Öl-Heizanlage
Die Kosten einer Ölheizung setzen sich aus drei Teilen zusammen. Diese sind:
• die Ölheizung selbst
• die Tankanlage zur Öllagerung
• die Brennstoffkosten in Betrieb

Die Kosten der Ölheizung selbst Effiziente Wärmeerzeuger zum Heizen mit Öl gibt es heute in vielen verschiedenen Leistungsklassen. Für einen Brennwertkessel in einem typischen Einfamilienhaus etwa müssen Hausbesitzer mit Kosten von 6.000 bis 8.000 Euro rechnen. Soll außerdem auch eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung installiert werden, kommen noch einmal rund 4.000 bis 5.000 Euro hinzu. Im Zuge des Klimaschutzpaketes der Bundesregierung können Bauherren und Hausbesitzer seit 01.01.2020 nicht mehr von einer staatlichen Förderung für eine Ölheizung profitieren. Anträge, die vor dem 31.12.2019 eingereicht wurden, werden allerdings entsprechend der Regelungen von 2015 behandelt.

Generell gilt: Die genannten Preise für eine Ölheizung variieren stark nach Region, Hersteller und Dienstleister und stellen damit nur eine grobe Kosteneinschätzung dar.

Die Kosten der Tanks für die Ölheizung richten sich nach dem energetischen Stand des Gebäudes. Ist diese besonders hoch, reicht schon eine kleinere Anlage aus. Als
Richtwert können Einfamilienhausbesitzer hier mit 1.500 bis 2.500 Euro rechnen.

Die Brennstoffkosten einer Öl-Heizanlage: Vergleicht man die Werte der vergangenen fünf Jahre, befinden sich die Kosten für Heizöl heute auf einem sehr niedrigen Niveau. Wie viel Hausbesitzer beim Heizen mit Öl jedes Jahr ausgeben müssen, hängt neben dem Brennstoffpreis (siehe auch Heizölpreis-Prognose) aber auch vom eigenen Verhalten und dem energetischen Gebäudestand ab. Eine zuverlässige Aussage kann dabei nur für jeden Fall einzeln ermittelt werden. Bei einem Heizölpreis von etwa 68 Cent je Liter kostet die Füllung eines 2.000-Liter-Tanks 1.360 Euro. Vor allem bei einer Sanierung führt eine neue Ölheizung mit Brennwerttechnik jedoch oft zu spürbaren Einsparungen der Heizkosten.

Fördermittel für den Austausch einer Ölheizung
Entscheiden sich Hausbesitzer dafür, eine Ölheizung auszutauschen und stattdessen Erneuerbare Energien zu nutzen, und sei es als Hybridsystem in Kombination mit Gas, erhalten sie einen Förderbonus von 10 Prozent zusätzlich zu den Förderungen für die Erneuerbaren Energieträger. Dieser läuft fortan über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Beantragung erfolgt einfach online, und zwar vor dem Beginn der Arbeiten.
Die Förderprogramm für Öl-Brennwertheizungen, die es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gab, existieren seit 01.01.2020 nicht mehr.

Vor- und Nachteile beim Heizen mit Öl?
Durch die Nutzung des Brennwerteffekts ist das Heizen mit Öl heute sehr effizient. Vor allem bei dem Austausch alter ölbasierter Heizkessel lassen sich dabei oft spürbare
Einsparungen erzielen.


Vorteile der Ölheizung:

  • geringe Heizkosten und hoher Wirkungsgrad durch Nutzung des Brennwerteffekts
  • zuverlässiger Heizbetrieb durch ausgereifte Technik
  • nachhaltig in Kombination mit erneuerbaren Energien wie der Solarthermie
  • keine Kosten und laufende Gebühren für einen Gasanschluss
  • Bestandsgebäude verfügen oft bereits über einen Öllagerraum – daher geringe bis keine Umbaumaßnahmen im Keller

Nachteile einer Ölheizung:

  • trotz der Beimischung von BioHeizöl verbrauchen Ölheizungen überwiegend fossile Rohstoffe
  • für die Öllagerung wird ausreichend Platz benötigt
  • die Entwicklung der Ölpreise ist nicht vorhersehbar, tendiert aber zu steigenden Preisen

Quelle: www.heizung.de