Eine Gasheizung für Warmwasser und Heizung erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Gas. Die grundlegende Technologie gibt es bereits seit ca. 200 Jahren, sie wurde jedoch entsprechend der aktuellsten Erkenntnisse immer weiterentwickelt. Mit der Nutzung des Brennwerteffekts erreichen moderne Gasheizungsanlagen heute Wirkungsgrade von über 100 Prozent. Das heißt, sie machen die gesamte im Brennstoff gespeicherte Energie für die Beheizung von Gebäuden und Warmwasser nutzbar.

Gasheizungen sind in zahlreichen Leistungsbereichen vorhanden und können so in fast jedem Wohngebäude installiert werden. Einzige Voraussetzung für die Funktionsweise der Gasheizung: Gas muss verfügbar sein - entweder über einen Anschluss aus der Straße oder über einen Tank im Garten.

Das Besondere an einer Gasheizung ist aber nicht nur ihre Energieeffizienz, sondern auch die kompakte Bauform. Bei ausreichend Platz als Kessel im Keller oder als wandhängende Gastherme - diese können auch dort installiert werden, wo eigentlich kaum Platz ist - , leise und versteckt sogar im Wohnbereich.


Arten von Gasheizungen:

• Die Gas-Brennwertheizung - der „Standard“

Das Gas-Brennwertgerät, stellt heute den Standard moderner Gasheizungen dar. Es ist klein, kompakt und durch die Brennwert-Nutzung auch effizient. Im modulierenden Betrieb kann es seine Leistung an die Bedingungen im Haus anpassen und immer ausreichend Wärme für Heizung und Warmwasser liefern. Wer eine alte Gasheizung erneuern möchte oder ein Haus neu baut, findet im Brennwertgerät eine effiziente und günstige Lösung. Ohne Erweiterung ist die Gasheizung jedoch zu 100 Prozent abhängig von der Versorgung mit Gas, das entweder aus fossilen oder erneuerbaren Quellen stammen kann.

• Gasheizung mit Solarthermie - universell und nachhaltig:

Eine nachhaltige Lösung ist die Kombination der Brennwertheizung mit einer Anlage für Solarthermie. Denn neben der Verbrennungswärme der Gasheizung kann dabei auch die Energie der Sonne für Heizung oder Warmwasserbereitung genutzt werden. Je nachdem, wie groß die Solaranlage dimensioniert wird, lässt sich das Haus im Sommer und der Übergangszeit fast ausschließlich mit kostenfreier erneuerbarer Energie versorgen. Wird es draußen kälter, schaltet sich die Gasheizung automatisch ein und stellt sicher, dass immer genügend Wärme vorhanden ist. Neben sinkenden Heizkosten entlastet das auch die Umwelt.

• Gasheizung mit Zeolith-Adsorptions-Modul - Modern und sparsam:

Die Gasheizung mit Zeolith-Adsorptions-Modul (Zeolith Heizung) ist ein besonders nachhaltiges Heizsystem. Denn es verbindet die Sicherheit einer konventionellen Brennwertheizung mit den niedrigen Heizkosten einer Umweltheizung. Grundlage dafür sind die physikalischen Eigenschaften von Zeolith - einem porösen Material, das bei der Einlagerung von Wasserdampf Wärme freisetzt. Der benötigte Dampf wird dabei wie bei einer Wärmepumpe über eine Umweltenergie-Quelle gewonnen. Um das angebundene Haus ständig mit Wärme versorgen zu können, arbeitet die Gasheizung mit Zeolith-Adsorptionsmodul in zwei Phasen:

—> der Adsorption, in der mit Hilfe einer Umweltenergiequelle (Erde oder Solar) ein Kältemittel verdampft und der Dampf vom Zeolith aufgenommen wird
In beiden Phasen gewinnt die Gasheizung Wärme, die für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Durch den Einsatz von kostenfreier Erd- oder Solarwärme kann das moderne Heizsystem die Heizkosten um bis zu 25 Prozent reduzieren und zusätzlich auch das Klima schützen.

—> der Desorption, in der das Zeolith-Modul über das Gas-Brennwertgerät aufgeheizt, der Dampf ausgetrieben und das Zeolith-Modul regeneriert wird


Einsetzbare Brennstoffe:

Erdgas ist ein natürlich entstandener, fossiler Rohstoff, der in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Während der Brennstoff hauptsächlich aus Methan besteht, ist seine genaue chemische Zusammensetzung abhängig von der Lagerstätte. Nach dem Anteil des im Gas befindlichen Methans, kann man Erdgas in L- und H-Gas unterscheiden. L-Gas (energiearmes Gas) hat dabei einen Methan-Anteil von etwa 85 Prozent. Im Vergleich zum H-Gas (energiereiches Gas), das mit einem Anteil von etwa 98 Prozent fast komplett aus Methan besteht, beinhaltet L-Gas weniger Energie. Während heute bereits weite Teile Deutschlands mit H-Gas versorgt werden, befinden sich einige Regionen im Norden und Westen im sogenannten L-Gas-Gebiet. Bis zum Jahr 2030 sollen aber auch diese auf H-Gas umgestellt sein.

Flüssiggas ist auch ein fossiler Rohstoff, der zum Beispiel als Nebenprodukt der Erdöl-Förderung gewonnen werden kann. Das Gas besteht überwiegend aus Propan oder Butan und kann bereits unter geringem Druck flüssig gehalten werden. Zu Heizzwecken wird der Brennstoff in speziellen Tanks gelagert, die meist oberirdisch vor dem Haus aufgestellt werden. Mit Hilfe von Flüssiggas kann eine Gasheizung auch in Regionen installiert werden, in denen eine öffentliche Gasversorgung nicht möglich ist.

Biogas ist im Gegensatz zu konventionellem Erd- oder Flüssiggas ein erneuerbarer Rohstoff. Bei der Herstellung in einer Biogasanlage werden zum Beispiel Pflanzen oder Lebensmittelreste trocken vergoren. Vor allem dann, wenn die Anlagen in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Höfen stehen, kann über die sogenannte Nassfermentation (nasse Vergärung) auch Gülle zur Gasherstellung genutzt werden. Die Arbeit übernehmen dabei kleine Bakterien, die die Biomasse in einer sauerstofffreien Atmosphäre in ihre Einzelteile zerlegen. Das Endprodukt ist ein gasförmiges Gemisch, das überwiegend aus Methan, Kohlendioxid und Sauerstoff besteht. Nach einer umfangreichen Aufbereitung kann das Gas in das öffentliche Gas-Versorgungsnetz eingespeist werden. Da Biogas die gleichen Eigenschaften wie das übrige Gas im Versorgungsnetz hat, lässt es sich ohne Weiteres in jeder Gasheizungsanlage verwenden.


Kosten für Anschluss, Anschaffung & Betrieb:

Die Kosten für eine Gasheizung umfassen den Kessel und den Gasanschluss, wenn dieser noch nicht vorhanden ist, sowie die Betriebskosten.

  • Die Kosten für den Gasanschluss

Ein Gasanschluss setzt sich in der Regel aus einem Hausanschluss und der Anbindeleitung im Gebäude zusammen. Der Hausanschluss besteht aus allen Leitungen und Armaturen zwischen Hauptversorgungsleitung in der Straße und Hauptabsperreinrichtung im Haus. Die Kosten dafür werden vom Versorger vorgegeben und betragen für ein typisches Einfamilienhaus etwa 1.500 bis 2.500 Euro. Muss zwischen Straße und Haus eine weite Entfernung überwunden werden, können die Kosten höher ausfallen. Die Anbindeleitung beinhaltet alle Rohre und Armaturen im Gebäude, die bis zum letzten Verbraucher - zum Beispiel der Gasheizung - benötigt werden. In einem typischen Einfamilienhaus entstehen dabei noch einmal Kosten von etwa 1.000 bis 1.500 Euro. Soll die Gasheizung mit Flüssiggas betrieben werden, ist eine zusätzliche Tankanlage nötig. Diese wird in der Regel im Garten aufgestellt und verursacht Kosten von rund 2.000 bis 3.000 Euro.

  • Die Kosten für die Gasheizung

Die Kosten für die Gasheizung unterscheiden sich, je nachdem, welche Art der Heizung installiert werden soll. Während eine konventionelle Brennwerttechnik-Gasheizung für ein Einfamilienhaus rund 6.000 bis 10.000 Euro kostet, müssen für eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung noch einmal rund 4.000 bis 5.000 Euro extra eingeplant werden. Entscheiden sich Bauherren oder Hausbesitzer für eine Zeolith-Gasheizung, entstehen zusätzlich zum Gerätepreis von rund 13.000 bis 14.000 Euro auch Kosten für die Gewinnung der Umweltwärme. Soll dafür das Erdreich angezapft werden, müssen Hausbesitzer bei einer Tiefenbohrung mit etwa 60 bis 80 Euro pro Meter und bei einem Flachkollektor mit zehn bis 20 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Preise für eine Gasheizung variieren jedoch stark nach Region, Hersteller und Dienstleister und stellen damit nur eine grobe Kosteneinschätzung dar.

Durch die Förderung für eine Gasheizung kann die Anschaffung effizienter Heizsysteme jedoch bezuschusst werden. So beteiligt sich der Staat an 30 Prozent der Kosten, wenn Sanierer die neue Gasheizung mit regenerativen Energien (Solar, Holz, Wärmepumpe) kombinieren. Ersetzt die sogenannte Hybridheizung eine Ölheizung, sind sogar Zuschüsse in Höhe von 40 Prozent möglich.


Die Vor- und Nachteile der Gasheizung im Überblick:


Vorteile

Nachteile

die geringen Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen

die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, wenn sie mit Erdgas betrieben werden

die platzsparende Bauweise

ein Gasanschluss oder Flüssiggas-Tank wird benötigt

der hohe Wirkungsgrad durch die Nutzung des Brennwert-Effekts

die unvorhersehbare Entwicklung der Gas-Kosten

die mögliche Kombination mit erneuerbaren Energien

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der nachhaltige Betrieb mit Bio-Gas

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Quelle: www.heizung.de